Abformung / Prothetik
Hochwertige Prothesen aus dem zahntechnischen Labor
Im Dentallabor werden unterschiedliche Varianten von Zahnersatz für die prothetische Versorgung hergestellt. Man unterscheidet zwischen festsitzendem Zahnersatz wie Brücken, Kronen und Implantaten und herausnehmbaren Voll- und Teilprothesen. Zahntechnische Labore fertigen auch Veneers, Inlays und Onlays für Teilrestaurationen an. Auf der Grundlage eines Abdrucks, der mithilfe eines geeigneten Abformmaterials oder per digitalem Intraoralscanner erstellt wurde, wird im Labor der Zahnersatz ausgearbeitet. Dank der hochentwickelten Dentaltechnik sind Kronen und Brücken, aber auch herausnehmbare Zahnprothesen heutzutage oft kaum noch von echten Zähnen zu unterscheiden. Sie verbessern die Sprechleistung, Kaufunktion und Optik des Gebisses.
Die Vorteile von Zahnersatz
Gut sitzender Zahnersatz erfüllt essenzielle Bedürfnisse deiner Patient:innen und trägt außerdem zum Schutz ihrer Restzähne bei. Durch Passgenauigkeit und sicheren Halt wird die Lebensqualität deutlich erhöht.
Die Vorteile durch prothetische Versorgung sind groß:
- Erhalt der Kaufunktion und erleichtertes Abbeißen
- Deutlichere Aussprache
- Vermeidung einer Fehlbelastung der restlichen Zähne
- Wohlbefinden durch ästhetische Optik
- Verhinderung weiterer Lücken im Gebiss
Die Entwicklung der zahnärztlichen Prothetik
Die Prothetik der modernen Zahnmedizin kennt bereits frühe Vorläufer. Archäologische Funde belegen, dass bereits im alten Ägypten Zahnprothesen verwendet wurden. Anders als heute dienten diese aber vermutlich hauptsächlich der optischen Wiederherstellung von Zähnen. Sie wurden möglicherweise auch erst bei Verstorbenen eingesetzt, damit diese mit einem vollständigen Gebiss mumifiziert werden konnten. Wenn der Zahnersatz nicht erst in Bestattungsritualen zum Einsatz kam, stand neben den kosmetischen Gründen wahrscheinlich die verbesserte Sprechleistung im Vordergrund.
Auch bei den Kelten und Etruskern fand man frühe Nachweise für Zahnersatz. Prothesen aus Eisen, Tier- und Menschenzähnen, Knochen oder anderen natürlichen Materialien halfen nur bedingt beim Kauen und bargen ein hohes Entzündungsrisiko. Schwere Infektionen konnten die Folge sein.
Die Suche nach dem richtigen Material
Erst im 18. Jahrhundert wurden Zahnprothesen mit mehr Halt im Kiefer entwickelt. Porzellan wurde zum beliebten, aber teuren Material für Zahnersatz. Im 19. Jahrhundert wurden künstliche Zähne aus Kautschuk erfunden. Das war zwar kostengünstiger, konnte sich aber aufgrund der Materialeigenschaften auch nicht langfristig durchsetzen.
Inzwischen fertigen Dentallabore die künstlichen Zähne für Prothesen aus Kunststoff oder Keramik an. Solche Zahnprothesen können durch Metallgerüste und Klammern befestigt werden. Mit Klammern wird jedoch heute nur noch in Ausnahmefällen gearbeitet, weil dabei unter Umständen auch gesunde Zähne zerstört werden können.
Klammerprothesen sind außerdem zwar kostengünstig, bieten aber keinen optimalen Halt und sind durch die sichtbaren Klammern ästhetisch oft nicht zufriedenstellend. Es besteht außerdem das Risiko, dass sich Bakterien an den Klammern festsetzen. Sie eignen sich daher eher als Übergangslösung.
Kunststoffe sind sehr gut für Provisorien geeignet, weil das Material kostengünstig ist, aber auch für endgültige Kronen und Brücken wird Komposit verwendet. Für längere Haltbarkeit setzt man jedoch besser auf Keramik oder Porzellan. Der Vorteil ist dabei auch die sehr gute Verträglichkeit des Materials.
Verschiedene Arten von Zahnersatz
Grundsätzlich ist zwischen herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz zu unterscheiden. Außerdem gibt es heutzutage auch kombinierten Zahnersatz, der beide Methoden verbindet. Man unterscheidet also in drei Kategorien:
- herausnehmbar (Vollprothese, Teilprothese)
- festsitzend (Krone, Brücke, Zahnimplantat)
- kombiniert (Teleskop-, Geschiebe-, Steg- oder Druckknopfprothese)
Bei der Behandlung deiner Patient:innen gilt es zu berücksichtigen, welche Art von Zahnersatz sich für die individuelle Situation am besten eignet. Dazu zählen neben den Kosten auch die Mundhygiene, der allgemeine Gesundheitszustand und das Alter des Patienten. So ist es zum Beispiel bei Zähnen mit schlechter Erhaltungsprognose weniger sinnvoll, in Kronen oder Brücken zu investieren.
Herausnehmbarerer Zahnersatz
Totalprothesen, also herausnehmbare Vollprothesen, werden mit Haftmitteln im Kiefer befestigt. Sie kommen zum Einsatz, wenn der komplette Oberkiefer oder Unterkiefer beziehungsweise das gesamte Gebiss ersetzt werden muss.
Eine Vollprothese besteht aus künstlichen Zähnen, die auf einer Kunststoffbasis in der Farbe des Zahnfleischs befestigt sind. Der Einsatz von Haftcreme unterstützt den Halt zwischen Kieferschleimhaut und Prothese, insbesondere wenn nicht genug Speichel vorhanden ist. Durch ein Vakuum wird die Prothese an die Schleimhautwand gedrückt und saugt sich fest. Wichtig ist daher die Passgenauigkeit. Um diese zu erreichen, wird bei Vollprothesen ein Abdruck mittels Funktionsabformung genommen, die die Bewegungen des Kiefers berücksichtigt.
Teilprothesen sind eine Lösung bei Zahnverlust, wenn noch Zähne vorhanden sind, an denen die Prothese verankert werden kann. Die Nachbarzähne bieten der Zahnprothese Halt. Daher haben Teilprothesen neben der zahnfleischfarbenen Kunststoffbasis auch ein Metallgerüst oder gegebenenfalls Klammern, mit denen sie befestigt werden.
Herausnehmbare Zahnprothesen haben insgesamt den Vorteil, dass Zahnfleisch und Prothese leichter zu reinigen sind. Hierfür werden spezielle Prothesenbürsten angeboten. Bei implantatgestütztem Zahnersatz kann es für Patient:innen dagegen schwierig sein, die Bildung von Plaque zu verhindern.
Festsitzender Zahnersatz – Brücken und Kronen
Die Möglichkeit zur Befestigung von Brücken und Kronen hängt unmittelbar von der verbliebenen Zahnsubstanz des Patienten ab. Eine künstliche Zahnkrone wird als Voll- oder Teilkrone direkt auf dem Zahnstumpf angebracht. Sie kommt zum Einsatz, wenn eine Füllung den Zahn nicht mehr reparieren kann, zum Beispiel nach einer Wurzelkanalbehandlung. Wenn man es genau nimmt, stellt eine Krone gar keinen Zahnersatz dar, denn sie ersetzt einen Zahn nicht vollständig – es ist immer noch der eigene Restzahn vorhanden, der überkront wird.
Brücken können fehlende Zähne komplett ersetzen. Eine Zahnbrücke besteht aus zwei Kronen und einem oder mehreren künstlichen Zähnen dazwischen. Die Zahnkronen an den beiden Enden der Brücke befestigt der Behandler auf zwei Pfeilerzähnen, die als Anker dienen. Auf diese Weise können Zahnlücken durch ausgefallene Zähne (z.B. bei Parodontitis oder Unfall) auch ohne ein Implantat ästhetisch anspruchsvoll gefüllt werden.
Eine Ausnahme bildet die Marylandbrücke, die nicht mithilfe zweier Kronen, sondern mit dünnen Plättchen an der Rückseite der Ankerzähne befestigt wird. Diese Art von Zahnersatz ist sehr schonend, da die Nachbarzähne der Zahnlücke kaum beschliffen werden müssen.
Festsitzender Zahnersatz – Implantate
Die Implantatprothetik nimmt einen immer größeren Stellenwert in Zahnarztpraxen ein. Zahnimplantate bestehen aus einer künstlichen Zahnwurzel, die direkt in den Kiefer gesetzt wird, sowie aus einem Verbindungsstück und dem Zahnersatz, der auf das Implantat geschraubt wird.
Diese Form des Zahnersatzes hat den Vorteil des sicheren Halts, denn die implantatgetragenen Zähne können nicht verrutschen. Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass die künstliche Zahnwurzel mit dem Kieferknochen verwächst. Zudem müssen keine Nachbarzähne für die Befestigung beschliffen werden. Auch wenn bereits Knochenschwund vorliegt, kann nach erfolgreichem Knochenaufbau ein Implantat eingesetzt werden.
Mangelnde Mundhygiene führt bei Träger:innen von Implantaten zu Periimplantitis, einer Entzündung des Zahnfleischs in der Nähe des Implantats. Die korrekte und regelmäßige Anwendung von Interdentalbürsten vereinfacht die hygienische Pflege von Zahnimplantaten. Zusätzlich sollten deine Patient:innen auch regelmäßig eine PZR machen – nicht nur, wenn sie ein Zahnimplantat tragen.
Kombinierter Zahnersatz
Beim kombinierten Zahnersatz profitieren deine Patient:innen von der Möglichkeit, die Prothesen zur Reinigung herauszunehmen, während sie durch die festsitzende Befestigung sehr guten Halt erreichen.
Teleskopprothesen kann man sich wie herausnehmbare Brücken vorstellen. Die Teilprothesen werden an festsitzenden Kronen verankert. Während man als Patient:in die Kronen nicht selbst entfernen kann, lässt sich die Teleskopprothese, die an den Kronen befestigt ist, zur Reinigung herausnehmen.
Die Geschiebeprothese arbeitet, wie der Name schon verrät, mit einer Schiebetechnik. Auf zwei festsitzenden Kronen wird ein Geschiebe angebracht, sodass man den Zahnersatz darüber schieben und bei Bedarf herausnehmen kann.
Eine Stegprothese verbindet die Vorteile einer herausnehmbaren Zahnprothese mit denen eines Implantats. Sie eignet sich für den vollständig zahnlosen Kiefer und bietet sicheren Halt durch einen mit dem Implantat verschraubten Metallsteg. Es ist meist ausreichend, wenn zwei Implantate in den Kiefer eingesetzt werden, die dem Steg Halt geben.
Kostenintensiver als die Stegprothese ist die Druckknopfprothese, die aber auch mit Implantaten arbeitet. Bei dieser Prothesenart werden die Zahnwurzeln der Ankerzähne entfernt, um dort die Druckknopfverbindungen einzusetzen.
Provisorischer Zahnersatz und Reparaturen
In meinem Shop findest du auch Material für provisorische Kronen und Brücken. Ein Provisorium wird in der Zahnarztpraxis oft benötigt, die Gründe dafür sind:
- Wartezeit bis zur endgültigen Zahnkrone
- Schutz vor Eindringen von Bakterien
- Reparatur von beschädigtem Zahnersatz
- Überbrückung der Einheilzeit eines Implantats
- Überbrückung, bis ein Knochenaufbau erfolgt ist
Ein Provisorium wird, je nach Situation des Patienten, zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten getragen. Durch ihre Materialeigenschaften und wegen der geringeren Kosten sind Komposite (Kunststoffe) insbesondere für Kurzzeitprovisorien geeignet. Für Langzeitprovisorien greifen Labore oft auf Metall zurück.
Eine locker sitzende Zahnprothese ist unangenehm. Da sich der Kiefer z. B. durch Knochenschwund ändern kann, sind häufig Anpassungen der Prothesenbasis in Form von Unterfütterungen nötig. Außerdem kann es zu Abnutzungserscheinungen kommen, sodass Reparaturen fällig werden. Die Unterfütterungen können entweder direkt chairside in der Praxis oder von Zahntechniker:innen im Dentallabor hergestellt werden. In meinem Shop findest du daher natürlich auch das passende Material für Unterfütterungen.
Das richtige Abformmaterial für den Abdruck
Heutzutage ist die zahnärztliche Prothetik ein hochentwickeltes medizinisches Fachgebiet, in das auch die Digitalisierung bereits Einzug gehalten hat. Durch die Präzisionsabformung in der Zahnarztpraxis wird sichergestellt, dass eine Prothese ihrem Träger auch wirklich passt.
Im Praxisalltag verwenden dennoch viele Zahnärztinnen und Zahnärzte weiterhin die klassische Methode der Abformung. Bei dieser wird ein Abformmaterial auf einen Metall- oder Kunststofflöffel aufgetragen und anschließend ein physischer Zahnabdruck erstellt. Adhäsive und Haftlacke kannst du einsetzen, damit das Abformmaterial auf dem Abformlöffel gut haftet. Das Labor fertigt anschließend ein Modell an, auf dem die Prothese passgenau sitzt. Als Materialien eignen sich Alginate, A-Silikone, C-Silikone, Hydrokolloid oder Polyether.
Additionsvernetzende Silikone sind verformungsstabil und sehr gut lagerfähig. Sie eignen sich für sehr präzise Modelle, sind aber wasserabweisend (hydrophob). Wenn du A-Silikone benutzt, musst du daher beachten, dass sich wässriger Gips nicht so gut mit diesem Material verträgt. Du kannst sie aber vor dem Ausgießen mit Silikonentspannern behandeln, um dieses Problem zu umgehen, oder auf hydrophilierte A-Silikone zurückgreifen, die allerdings eine längere Abbindezeit haben können.
Kondensationsvernetzende C-Silikone sind zwar anfällig für Abbindeschrumpfung durch Verdunstung des Alkohols, können aber auch sehr detailgetreue Abformungen erzielen. Du findest in meinem Shop neben den Silikonen auch weiteres Abformmaterial und natürlich das passende Löffelmaterial für die Abformung.
Digitale Abformung
Die digitale Abformung mit Intraoralscannern wie Primescan hält zunehmend Einzug in vielen Zahnarztpraxen. Dank computergestützter Frästechnik sorgen Schleifeinheiten wie CEREC Primemill für enorme Zeitersparnis und höchste Präzision.
CAD/CAM-Systeme und 3D-Druck bieten höchste Präzision durch digitale Abformung und ermöglichen eine sehr schnelle Anfertigung von Restaurationen. In meinem Shop kannst du dich jetzt über diese neuen technischen Möglichkeiten informieren. In vielen Praxen findet inzwischen der komplette Chairside-Workflow statt, ohne dass Zahntechniker:innen involviert sind. Mit CEREC können beispielsweise Kronen, Inlays, Onlays, Veneers, vollanatomische Brücken, Chairsideversorgungen mit Implantaten oder Bohrschablonen direkt in der Praxis hergestellt werden. Dentallabore sehen sich dadurch zunehmend vom Markt gedrängt, während Zahnarztpraxen und Patient:innen von der Zeitersparnis der digitalen Workflows profitieren.
Auf der anderen Seite erleichtern digitale Technologien den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit von Kieferorthopäd:innen, Zahnärzt:innen und Zahntechniker:innen enorm, sodass die bestmöglichen Therapien sichergestellt werden können. Zudem können Chairside-Lösungen nicht die gesamte Bandbreite der prothetischen Versorgung abdecken, sodass weiterhin Bedarf für die Arbeit von Dentallaboren besteht.
In meinem Shop kannst du übrigens auch Material für Zahnfleischmasken bestellen. Außerdem findest du bei mir die benötigten Hilfsmittel für Abformung und Prothetik. Auf www.minilu.at habe ich natürlich auch viele weitere Artikel im Programm, die du für deine Arbeit brauchst.